Schutz des Baikalsees

Untergrundwasser

Die Angaben wurden von den folgenden Einrichtungen bereitgestellt:  Staatliches Unternehmen „ Republikanisches analytisches Zentrum“, Staatliches Einheitsunternehmen „Zabaikalgeomonitoring“,   Föderales Staatliches Wissenschafts-und Produktionsunternehmen „Irkutskgeophisika“, Sibirische Niederlassung des Föderalen Staatlichen einheitlichen Wissenschafts-und Produktionsunternehmens   „Rosgeolfond“.  


Innerhalb der Einzugsfläche des Baikal-Sees gibt es Süßuntergrundwasserressourcen genug,  um den Wasserbedarf für die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser von guter Qualität zu decken.  Untergrundwässer sind allgemein in unterschiedlichen Mengen und unterschiedlicher Qualität vorhanden, deshalb können sie auch weit von Oberflächengewässern und -becken gewonnen werden, wodurch sich soziale und wirtschaftliche Probleme lösen lassen. 

Besonders beträchtlich ist der Anteil des Untergrundwasserverbrauches in der Wohnwirtschaft, der in der Republik Burjatien 90% übersteigt. Im Gebiet Irkutsk werden vorwiegend oberirdische Gewässer genutzt, die Nutzung der Untergrundwasserressourcen beträgt 20-25% am gesamten Verbrauchsvolumen der Wohnwirtschaft.  

Zugleich besteht hier der Abfluß von Wohnwirtschafts-und Produktionswassern, sowie Wasserabgang, darunter auch verschmutzte Gewässer. Mit der Filterströmung der Grundwässer kommen Schmutzstoffe in die nächsten  Dränleitungen (Gewässer, Wasserbecken), geraten in die tieferen Grundwasserhorizonte und strömen in letzter Konsequenz durch das Flußnetz und mit Untergrundwässern zur regionalen Hauptdränleitung – zum Baikal-See hin.  

Untergrundwasservorräte können im Unterschied zu anderen Arten von Bodenschätzen entsprechend den Naturzyklen, die durch die Klimazone bestimmt sind, den Besonderheiten der geologischen Struktur und der Landschaft des Geländes erneuert werden. Die Gewinnung von Untergrundwässern in den Mengen, die  natürliche Neubildungsmöglichkeiten der Wasserressourcen  übertreffen, führt zu ihrer Erschöpfung, d.h. zur ständigen Senkung des Untergrundwasserstandes und zu dessen Anziehen  zum Betriebsgrundwasserhorizont von mineralisierten Tiefenwässern oder von verschmutzten Grundwässern.    

Für die Charakteristik  der Untergrundwasservorräte und –ressourcen werden die folgenden Kennwerte benutzt:

- für die zu prognostizierenden Betriebsressourcen der Untergrundwässer – Bestimmungsgröße der maximal möglichen Untergrundwasser-Gewinnung ohne Schaden für dessen Qualität und für die Umwelt;

- für die untersuchten Untergrundwasser-Betriebsressourcen  – der durch die Versuchsarbeiten und Berechnungen festgestellte Wert der möglichen Untergrundwasser-Gewinnung von gewünschter Qualität bei der zulässigen Senkung des Wasserstandes für eine bestimmte Betriebszeit der zu projektierenden oder funktionierenden  Wasserentnahmeanlage.  


Republik Burjatien 

Bei der Einteilung Russlands in hydrogeologische Gebiete wurde das Territorium Burjatiens zum Baikalo-Witimskij hydrogeologischen Gebiet zugerechnet, innerhalb dessen sich Strukturen der II. Ordnung auszeichnen – komplexe hydrogeologische Massive: Baikalskij Massiv (innerhalb des Baikal-Naturgeländes), Witimo-Patomskij Massiv und Malchano-Stanowoj Massiv. In den Grenzen des Baikalskij komplexen hydrogeologischen Massivs zeichnen sich Strukturen der III. Ordnung (Rayons)aus:   

à) intermontane Untergrundwasserbassins, die sich in den mesozoische und känozoische Einbruchskessel ausfüllenden Kontinentalblöcken gebildet haben;

á) hydrogeologische Gebirgsmassive, gebildet aus aufgeschichteten Magma-und Umwandlungsgesteinen. Hydrogeologische Gebirgsmassive nehmen über 70% der Fläche Burjatiens.

Die Bedingungen für die Neubildung der Untergrundwasserressourcen sind in Nord- und Bergbereichen der Republik (Nord-Baikalien, Witimplateau, der Östliche Sajan) durch die vieljährig  gefrorenen Gesteinsfolge erschwert. In südlichen Gebieten West-Transbaikaliens ist der Untergrundwassersammelwert wegen der mangelnden atmosphärischen Wässerung und einer besonders intensiven Verdunstung bedeutend niedriger als in  Baikalien.


Süßuntergrundwässer. Die zu prognostizierenden Betriebsressourcen der Untergrundwässer (PBRUW) auf dem Territorium Burjatiens sind  nach einzelnen hydrogeologischen Strukturen und nach den innerhalb dieser Strukturen entwickelten Grundwasserhorizonten beurteilt (2000).  Die gesamten PBRUW wurden 2001-2005 im Volumen von 131,7 Mio m3/ Tag, darunter auf dem Baikal-Naturgelände – circa 103 Mio m3/ Tag bewertet. Nähere Angaben sind im Bericht für 2005 (SS.87-88) aufgeführt.  

Die Überbewertung der gesamten PBRUW der Uferfiltrationsanlagen in Tälern großer Flüsse vom Selenga-Becken wurde 2006 unter Beachtung des möglichen Debet-Wertes von solchen Anlagen durchgeführt, der durch den Niedrigwasserabfluß im Winter (d.h. durch den minimalen Wasserabfluß) begrenzt ist, der sich eigentlich innerhalb der Gebietsgrenzen Burjatiens bildet. Das heißt, dass der Oberflächenabfluß im Winter von der Seite der Mongolei und des Gebiets Tschita, wo sich bis 80% Flußabfluß des Selenga-Beckens bildet, bei der Berechnung ausgeschlossen wird. Im Ergebnis werden die zu prognostizierenden Betriebsressourcen der berechneten Uferfiltrationsanlagen als Volumen von circa 4,0 Mio m3/Tag gegen 70,0 Mio m3/Tag nach der Bewertung für 2000 eingeschätzt. 

Die größte Menge der zu prognostizierenden Untergrundwasserressourcen von  guter Qualität (Trinkwasser), die gering (1 g/l)  mineralisiert sind, ist in Zonen des freien Wasseraustausches vorhanden. Auf geringen Flächen im zentralen Teil der intermontanen Wasserbecken (Borgojskij, Nishneorongojskij, Iwolginskij) in Zonen der mangelnden Wassernährung bilden sich Untergrundwässer mit Mineralstoffgehalt von 1-3 g/l (0,01 Mio m3/Tag), was Versorgung der Bevölkerung mit qualitativen Trinkwasser in diesen Regionen wesentlich schwer macht.

Das Durchschnittsmodul der zu prognostizierenden Untergrundwasserressourcen Burjatiens beläuft sich auf 4,33 l/km2. Die Versorgtheit eines Menschen mit den zu prognostizierten Wasserressourcen beträgt in Burjatien 2012 135,582 m3/Tag.

Die Betriebsvorräte der Untergrundwässer (BVUW). Auf dem Territorium Burjatiens sind Betriebsvorräte aus über 60 Untergrundwasservorkommen für Versorgung der Städte, Siedlungen und Rayonszentren mit Wirtschaftswasser, Industriewasserversorgung, Ackerwässerung untersucht und bewertet worden. 

Gesamte Betriebsvorräte der Untergrundwasservorkommen betrugen nach dem Stand vom 01.01.2013 1 371,807 Tausend m3/Tag (83 Vorkommen, darunter 21 – im Betrieb). 

2012 wurden Untergrundwasservorräte in 7 Vorkommen mit dem Volumen 2,29 Tausend m3/Tag  genehmigt: Rasbojnikowskoje (Pribaikalskij Rayon), Bitschurskoje (Siedlung Bitschura), Konewinskoje (Okinskij Rayon), Dulanskoje (Kabanskij Rayon), Chorinskoje – 1 (Chorinskij Rayon, Siedlung Chorinsk), Muchorschibirskoje (Muchorschibirskij Rayon), Kyrenskoje (Tunkinskij Rayon, Siedlung Kyren).  

2012 wurde Untergrundwasser in der Republik im Volumen von 208,28 m3/Tag  gewonnen, darunter wurde zweckbestimmt genutzt: 

- für Wirtschaftswasserversorgung  -  97,29 Tausend m3/Tag  (46,8 %);

- für Industriewasserversorgung  – 45,25 Tausend m3/Tag (21,7 %);

- für Wässerung und landwirtschaftliche Wasserversorgung  – 5,37 Tausend m3/Tag (2,6 %);

- für den anderen Bedarf - 7,02 Tausend m3/Tag (3,3 %).

Der Untergrundwasserabfluß ohne Benutzung und Leckverluste beim Transportieren aus den Wasserversorgungssystemen  betrug  53,35 Tausend m3/Tag (25,6 %).

Der größte Wasserverbraucher ist die Hauptstadt der Republik - Ulan-Ude - 138,48 m3/Tag, was  66,5% von der gesamten Wasserentnahme beträgt. Zur Wasserversorgung der Stadt sind 11 Untergrundwasservorkommen untersucht worden, im Berechnungsjahr  werden 7 Vorkommen betrieben – Bogorodskoje, Spasskoje, OAO „Ulan-Udenskoje Priborostroiteljnoje Objedinenije“ (Gerätebauvereinigung Ulan-Ude), „Motorostroiteljnyj“ (Stadt Ulan-Ude, Oktjabrjskij Stadtbezirk), „Udinskoje“ (Strecke der Bodenschätze der OAO „Ulan-Udenskij Aviazionnyj Zawod“ – Flugzeugwerk  Ulan-Ude), Talezkoje – 1 (Eisenbahnstation Talzy), „Pravobereshnoje“ OAO „Baikalfarm“.

Die Versorgtheit eines Menschen mit untersuchten und beprobten Wasservorräten beträgt in der Republik Burjatien (mit Bevölkerung vom 01.01.2013  - 971,8 Tausend Einwohner) 1,41 m3/Tag.  Der Untersuchungsgrad der zu prognostizierenden Ressourcen vom 01.01.2013 beträgt 1,04 %, der Anteil der Erschließung der untersuchten Vorräte macht 15,2 % aus. Die untersuchten BVUW sind auf dem Territorium sehr ungleichmäßig stationiert: 

- das Tal der Selenga und ihre große Nebenflüsse (Uferfiltrationsanlagen) - 963,6 Tausend  m3/Tag (72%), davon 752,4 Tausend  m3/Tag lokalisieren sich in der Umgebung von Ulan-Ude; 

- intermontane  Wasserbecken  – 316,6 Tausend  m3/Tag (24 %);

hydrogeologische Massive – 54,3 Tausend  m3/Tag (4 %).

Da sich die untersuchten Wasservorräte auf begrenzten Flächen konzentrieren, sieht der reale Zustand der Wirtschaftswasserversorgung so aus, dass mehrere Ortschaften (einschließlich Rayonszentren) in Selenginskij, Iwolginskij, Jerawninskij und in anderen Rayons unter Wassermangel leiden. 

Wasserentnahme  und Nutzung von Untergrundwässern.  Die gesamte Entnahme der Süßuntergrundwässer, einschließlich Wasserentnahme von ungenehmigten Vorräten betrug 2012 laut der Rechnungslegung 2-TP (Wasserwirtschaft) 208,28 Tausend  m3/Tag (2011 - 266,13 Tausend  m3/Tag), darunter:  

- in den Bereichen mit untersuchten  Wasservorräten 142 Tausend m3/Tag. Davon wurde 138,48 Tausend m3/Tag  (97,5 %) zur Versorgung der Stadt Ulan-Ude entnommen. Die Untergrundwasserentnahme für andere Infrastrukturen betrug 3,51 Tausend m3/Tag (2,5 %).

-in den Bereichen mit ungenehmigten Wasservorräten wurde 66,28 Tausend  m3/Tag entnommen, was 31,8 % von der Jahreswasserentnehme ausmacht. 

Nutzung der Oberflächengewässer beträgt an der gesamten Bilanz der Wirtschaftswasserversorgung 2012 7,243 Tausend m3/Tag, dabei ist der größte Teil davon (4,896 Tausend m3/Tag) das vom See Gussinoje entnommene Wasser, das für die Wasserversorgung der Stadt Gussinoozjorsk bestimmt ist. Das übrige Wasser wird in Kabanskij und Bitschurskij Rayons gewonnen. 

Untergrundwasser-Monitoring Der staatliche Monitoring des Zustandes der Bodenschätze der Republik Burjatien 2012 wurde im Rahmen des Föderalen Programms und zu Kosten der Inhaber der bergrechtlichen Erlaubnis eingerichtet (das Objekt-Netz). 

2012 wurden 8 regionale Sperrstellen (42 Beobachtungspunkte) zum föderalen Untergrundwasser-Beobachtungsnetz zugeordnet, die in zentralen und südlichen Rayons der Republik Burjatien  platziert sind (Wydrinskij, Possolskij und Kabanskij Sperrstellen in Südbaikalien, Ulan-Udenskij, Iwolginskij, Udinskij, Selenga-Tschikojskij und Nauschkinskij Sperrstellen in West-Transbaikalien); das Objektbeobachtungsnetz funktioniert in den Verunreinigungsbereichen in den Grenzen von zwei Industrieclusters (Ulan-Udenskij und Gussinoozjorskij) - insgesamt 14 Beobachtungspunkte.   

Das örtliche Beobachtungsnetz ist wegen der Einstellung der Untersuchungsfinanzierung durch den Republik-Haushalt völlig stillgesetzt.  

Untergrundwasserstand 2012 lagen Wasserstände im Oberlauf der Selenga etwa höher als Durchschnittswerte für viele Jahre - um 0,02 m, in der Unterströmung – sehr nah zur vieljährigen Durchschnittsnorm. Im Tal der Uda waren jahresdurschnittliche Wasserstände etwa höher als in den vorigen Jahren - um 0,02m und im Tal des Flusses Tschikoj – um 0,94 m höher. 


An der Küste des Baikal-Sees waren Wasserstände im Seeregime um 0,03-0,09 m niedriger als vorjährige Kennziffern, die Wasserstände im Terrassenregime waren am angegebenen Ort in der Zone reichlicher Benetzung um 0,07 m niedriger als in den vorigen Jahren. 

Im Iwolgino-Udinskij-Bassin und im hydrogeologischen Massiv Ulan-Burgassy waren jahresdurchschnittliche Untergrundwasserstände höher als vorjährige Kennziffern.


Mineralisierung der Untergrundwässer

Die Mineralisierung der Untergrundwässer in der hydrologischen Arbeitsweise betrug 2012 im Selenga-Tal in der Grenzzone 0,44-0,55 g/l, viel niedriger war die Mineralisierung der Untergrundwässer in der schließenden Sperrstelle -  0,087 g/l, was etwa niedriger als vorjährige Kennziffern ist. In den Untergrundwässern lockerer Quartärablagerungen des Ust-Selenginskij-Bassins wurde ein hohes Ammoniumgehalt mit dem Schwellenwert von 1,2-2 aufgefunden, was auf die Platzierung der Beobachtungsbrunnen in der Nähe vom Wohngebiet zurückzuführen ist. In den Untergrundwässern moderner alluvialer Ablagerungen im Selenga-Tal innerhalb des Witimskij hydrogeologischen Massivs beträgt die Konzentration der Stickstoffverbindungen   1,8-1,9 (Schwellenwert) sowohl auf dem unbebauten Terrain, als auch auf der Fläche der Siedlung Nauschki. 

Im Uda-Tal beläuft sich der Mineralstoffgehalt in den Untergrundwässern auf 0,77 g/l, was über den vorjährigen Wert um 0,11 g/l liegt. Die Fluorkonzentration in den Untergrundwässern macht 4,7 (Schwellengrenzwert) aus.

In den Untergrundwässern nevadischer Ablagerungen und  der wasserführenden Intrusivgesteinzone des Proterozoikums (Iwolgino-Udinskij Bassin und Bargusin-Hamar-Dabanskij hydrogeologischer Massiv) wird ein hohes Gehalt von Erdölprodukten (Schwellengrenzwert bis 1,2-1,8) aufgedeckt.

Umweltgefährlich bleibt thermale und chemische Verschmutzungen der Untergrundwässer in den Objekten der Ulan-Udenskij-Industrieclusters. 


Im Vergleich zum Jahr 2011 passierten 2012 keine bedeutenden Veränderungen im Zustand der unterirdischen Hydrosphäre des Baikal-Naturgeländes in der Republik Burjatien.  Im allgemeinen waren jahresdurchschnittliche Untergrundwasserstände auf dem Gelände höher als in den vorigen Jahren. 2012 wurde die erhöhte Konzentration von Erdölprodukten in den Sperrstellen Kabanskij und Ulan-Udenskij festgestellt.  

Die Bedingungen des Untergrundwasserregimes werden hauptsächlich im Bereich der Industrieclusters verletzt, was als Verunreinigung der Untergrundwässer zu Tage tritt.  Besonders gefährliche Verschmutzungsquellen existieren innerhalb des Ulan-Udenskij Industrieclusters weiter, namentlich schafft die Absetzanlage des Lokomotiven-und Wagenausbesserungswerkes eine große Gefahr potenzieller Sondersituationen innerhalb der Stadt, ganz ebenso wie das Öltanklager in der Siedlung Steklosawod und Objekte des Flugzeugwerkes eine umweltgefährliche Situation in den Industriebezirken schaffen. 


Mineralwässer. Bei der Mineralwasser-Gebietseinteilung Burjatiens zeichnen sich 4 Mineralwasser- Gebiete (MWG) aus: Wostotschno-Sajanskaja – Thermal-und Sauerbrunnen und Kaltwässer, Baikalskaja – Stickstoff-und Methan-Thermalwässer, Selenginskaja – Radon-und Kaltwässer, Daurskaja – Sauer-, Radon- und Kaltwässer.  

Es wurden die zu prognostizierenden Thermalwasser-Ressourcen Burjatiens in 33 Quellen (Debetkennziffern) mit Volumen von 189 Tausend m3/Tag nur ungefähr bewertet. (Z.M. Iwanowa, 1981).

Die Betriebsressourcen der Mineralwässer sind in 5 Vorkommen innerhalb der Republik Burjatien, darunter 2 Vorkommen in den Grenzen des Sajanskaja MWG, aber außer dem Baikal-Naturgelände untersucht –Nilowopustynskoje Vorkommen – siliziumhaltige Radonthermen, Arschanskoje Vorkommen – siliziumhaltige kalte (bis 12ºC) und thermale (bis 44 ºC) Sauerwässer. Innerhalb des Baikalskaja MWG in der zentralen ökologischen Zone des Baikal-Naturgeländes sind 3 Vorkommen untersucht – Gorjatschinskoje (1,17 Tausend m3/Tag für industrielle Erschließung) und Pitatelewskoje (1,99 Tausend m3/Tag, darunter 1,25 Tausend m3/Tag für industrielle Erschießung) - Silizium-und Stickstoff-Thermen und Kotolelskoje mit kalten Radonwässern (0,11 Tausend m3/Tag für industrielle Erschließung).

Mineralwässer werden planmäßig in den Vorkommen Arschanskoje (außerhalb des Baikal-Naturgeländes) und Gorjatschinskoje (innerhalb des Baikal-Naturgeländes, am Baikal-Ufer), wo föderale und republikanische Kurorte liegen und funktionieren.


Angaben des Untergrundwasserregimes in Flußtälern und an der Baikal-See-Küste 

in den Grenzen der Republik Burjatien 2012


Regime-Art

Benennung der Sperrstelle, die ein Wasserobjekt dräniert 

Alter des Grundwasserhorizontes

 (Sonde №: )

Untergrundwasserstand, m

Schwingungsamplitude des jahresdurschnittli-chen Wasserstandes, м

Lage des jahresdurschnittlichen U-Wasserstandes  2012, m

Durchschnittswert für viele Jahre 

jahresdurschnittlich 2012 

Durchschnittswert für viele Jahre

2012 

Im Vergleich zum U-Wasserstand  2011 

Im Vergleich zum Durchschnittswert für viele Jahre


Flußre-gime

Nauschkinskij, 

der Fluß Selenga 

Qiv 

(558)

2,2

2,18

1,1

1,06

+0,03

+0,02

Selenga-Tschikojskij, 

der Fluß Tschikoj

Qiv 

(128)

3,23

2,69

2,71

2,68

+0,94

+0,54

Terrassenregime

Ulan-Udenskij,

der Fluß Uda

Qm 

(55)

3,79

4,00

1,07

0,28

+0,02

-0,21

Possolskij, 

der Baikal-See

Qm 

(116)

1,74

1,77

2,0

0,78

-0,07

-0,03


Wydrinskij,

der Baikal-See 

Qi-п 

(548)

5,21

5,75

4,44

3,1

-0,69

-0,54

Seere-gime

Possolskij, 

der Baikal-See

Qm 

(114)

2,17

2Д5

1,11

0,5

-0,09

+0.02

Wydrinskij,

der Baikal-See 

Qiv 

(547)

1,76

1,81

1,01

0,85

-0,03

-0,05

Kennziffern des hydrogeochemischen Untergrundwasserregimes 

auf dem Territorium Südbaikaliens der Republik Burjatien 

Benennung der Sperrstelle, Untergrundwasserbassin 

Kabanskij, das Selenga-Tal (hydrogeologisch) 

Ulan-Udenskij, das Uda-Tal

  (Terrassenbassin)

Alter  des Grundwasserhorizontes 

Q4

Q3

Stützsonde

109

55


2011 г.

2012 г.

Изм., %

2011 г.

2012 г.

Цзм., %

Mineralstoffgehalt der Untergrungwässer,  g/dm5

0.09

0.087

т

о

0.66

0,771

17

рН

7,1

7,05

-1

7.5

7,36

-2

Erdölprodukte (Volumenanteil) mg/dm3

0.013

0.055

323

0,018

0,1

456


Anmerkung: Veränderungen der Kennziffern sind durch andere Farbe markiert: gelb – im Bereich von 10%,

grün – Senkung um über 10%, orange – Erhöhung um über 10%. 

Rot sind die Kennziffern markiert, die höher als Schwellenwerte für Trinkwasser sind („Sanitärtechnische Vorschriften und Normen“ 2.1.4.1074-01).


Das Gorjatschinskoje-Vorkommen von Stickstoff-Silizium-Thermen in Kristallablagerungen (Gneis,  Gneisgranit, Granit) aus dem Proterozoikum, dessen  Wässer zum Zweck der Balneologie (äußerlicher Gebrauch) und zur Wärmeversorgung der Kurortobjekte genutzt, wird durch zwei aktivierte Quellen betrieben (Quelle und frei fließender Brunnen 1/76, 100 m tief). Das Thermalwasser-Monitoring wird in diesem Vorkommen von den Inhabern der bergrechtlichen Erlaubnis gemäß den Lizenzabkommen mit Ausnahme von Betriebsanlagen (Brunnen und Quelle), gemäß der Untergrundwassertemperatur und den Angaben der Untergrundwasserbeschaffenheit durchgeführt. 

Das Pitatelewskoje-Vorkommen von Stickstoff-Silizium-Thermen, das in Süd-Baikalien (das mesozoische  intermontane Itanzino-Selenginskij Bassin)  liegt und bis 2001 vom saisonbedingten prophylaktischen Betriebssanatorium „Iljinka“ausgenutzt wurde, und das Kotokelskoje-Vorkommen von kalten Radonwässern, das in den Umwandlungsgesteinen des Archaikums in Ost-Baikalien, in 3,5 km von dem Hauptverbraucher („Sanatorium „Baikalskij Bor“) untersucht wurden, finden zur Zeit keine Verwendung. 

Nutzung der Mineralwässer in den Bereichen mit ungenehmigten Vorräten. Natürliche Mineralwasseraustritte und einzelne Brunnen mit Mineralwasser werden von kleinen örtlichen Heilstätten oder von der Bevölkerung als „wilde“ Kurorte (Arschans) genutzt, insbesondere innerhalb des Baikalskij Mineralwassergebietes (MWG) auf der Basis der Thermal-Quellen: Kotelnikowskij, Frolichinskij, Chakussy, Dzelinda, Bauntowskij, Garginskij, Gussichinskij, Kutschigerskij, Umcheiskij. Im Selenginskij MWG werden kalte Radonwasser aus den Quellen: Zagustaiskij, Otobulag, Chorinskij und anderen  von der Bevölkerung für Kur genutzt. 

Im Daurskij MWG ist die Poperetschinskij Quelle kalter Sauerwässer am populärsten.


Irkutsker Gebiet

Auf dem Territorium des Gebietes innerhalb der Wassersammelfläche des Baikal-Sees, begrenzt vom Bergrücken Chamar-Daban im Süden, vom Olchinskoje Plateau, Onotskaja Anhöhe, Primorskij und Baikalskij Bergrücken im Nord-Westen, bilden sich Untergrundwässer in der Zone exogener Spalten und tektonischer Störungen in den Umwandlungs- und Erstarrungsgesteinen des Proterozoikums und Archaikums und in den Sedimenten des Paläozoikums. In lokalen Bereichen sind Porengrundwässer in den alluvialen und Seeablagerungen von Quartär- und Neogenformationen vorhanden.

Natürliche Untergrundwasserressourcen werden im Ergebnis als Volumen von  2789 Tausend m3/Tag bewertet. Die zu prognostizierenden Betriebsressourcen betragen 820 Tausend m3/Tag. Mit dem Ressourcenpotenzial der Untergrundwässer lässt sich das Wasserversorgungsproblem der Bevölkerung lösen. Zum Beispiel betragen die zu prognostizierenden Untergrundwasserressourcen für das Trinken und für den Haushaltsbedarf in Olchonskij Rayon 457,6 Tausend m3/Tag, was den Trinkwasserbedarf um 200-fache übersteigt. Zugleich  bleiben einzelne Brunnen als Wasserentnahmestellen für die Wasserversorgung kleiner Wasserverbraucher aus der geologisch-wirtschaftlichen Aussicht  rationell.  

Kapazitive Untergrundwasservorräte westlicher und südlicher Bassinteile des Baikal-Sees betragen in der Fläche von 11,5 Tausend km2(Wasserwirtschaftsbereiche) die Wasserschicht 470 mm oder 2,4347 km3.

2010 betrug das gesamte Volumen kapazitiver Untergrundwasservorräte 2,4409 km3 oder 471 mm Wasserschicht.  Die Veränderungen der kapazitiven Untergrundwasservorräte für die Periode von 1987 bis 2010 sind im Bericht für 2011 aufgeführt. 

Ab 2011 hat das Irkutsker Gebietszentrum für den staatlichen Monitoring geologischer Umgebung gemäß der geologischen Aufgabe des regionalen Monitoring-Zentrums Sibirischen Föderalen Bezirks für 2011-2013 die Bewertung der kapazitiven Untergrundwasservorräte auf dem Territorium Irkutsker Gebietes eingestellt.    


Süßuntergrundwässer.

Betriebsvorräte der Untergrundwässer.  Nach dem Stand vom 01.01.2013 sind innerhalb der zentralen ökologischen Zone des Baikal-Naturgeländes 12 Untergrund-Trinkwasser-Vorkommen (13 Abteilungen) mit gesamten Wasservorräten  mit Volumen von 34,34 Tausend m3/Tag ins Staatliche Register eingetragen worden. Die Zahl der Wasservorkommen stieg durch die von der Territorialen Vorratskommission genehmigten Vorräte (0,6 Tausend m3/Tag) des Kultuckskij Vorkommens (Süßuntergrundwasser-Vorkommen - SUWV). 

Nutzung von Untergrundwässern.  2012 wurde 5 Objekte betrieben – der Anastasijewskij Bereich, das Angaro-Chutorskoje Vorkommen, der Schachtjorskij Bereich des Chamar-Dabanskoje Vorkommens, das Utilikskoje und das Pribaikalskoje Vorkommen mit gesamter Wasserentnahme von 2,99 Tausend m3/Tag (2011 – 2,54 Tausend m3/Tag; 2010 – 2,76 Tausend m3/Tag).   Die größte Wasserentnahme – 2,9 Tausend m3/Tag (2011 – 2,46 Tausend m3/Tag)  wurde im Schachtjorskij Bereich des Chamar-Dabanskoje Vorkommens vermerkt.

Die gesamte Entnahme von Süßuntergrundwässsern, inklusive die Wasserentnahme aus den ungenehmigten Vorräten betrug nach Angaben der Staatlichen Wasserbuchführung  2012  11,73 Tausend m3/Tag (2011 – 9,9 Tausend m3/Tag), darunter 4,05 Tausend m3/Tag – in der  Schutzentnahmestelle OAO „Baikalskij Papier-und Zellstoffkombinat“. 2012 wurde der Bericht über die Untergrundwasserentnahme in 23 von 80 aufgezeichneten Wasserentnahmestellen vorgelegt. Wasser wurde vorwiegend für den wirtschaftlichen Bedarf der Bevölkerung (7,68 Tausend m3/Tag) genutzt.

Die wichtigsten Untergrundwasserverbraucher blieben nach wie vor die Städte Sljudjanka – 2,9 Tausend m3/Tag (2011 - 2,38 Tausend m3/Tag; 2010 - 5,185 Tausend m3/Tag) und Baikalsk - 4,29 Tausend m3/Tag (2011- 4,11 Tausend m3/Tag; 2010 - 4,13 Tausend m3/Tag). Die Qualität der Untergrundwässer entsprach im Grunde genommen den Anforderungen der wirtschaftlichen Wasserversorgung. 

Untergrundwasser-Monitoring.  Auf dem Territorium des Irkutsker Gebietes wurde das Untergrundwasser-Monitoring in den Grenzen des Baikal-Naturgeländes bezüglich der Brunnen des staatlichen Beobachtungsstütznetzes (SBSN) und der lokalen Beobachtungsobjekt-Netzes (LBON) eingerichtet.Bereiche des ortfesten Untergrundwasser-Beobachtungsnetzes  

auf dem Territorium des Irkutsker Gebiet innerhalb der zentralen ökologischen Zone des Baikal-Naturgeländes

Benennung des Bereiches 

Inhaber des Beobachtungnetzes

Anfang der Beobachtung (Jahr)

Beobachtungspunkte

Index wasserführender Gesteine

Untergrundwasser-verhältnisse


1

2

3

4

5

6

Ongurjon

SBSN

1978

1 Bohrbrunnen

AR-PR

natürlich

Schara-Togot

SBSN

1983

2 Schachtbrunnen

Q; AR-PR

natürlich

Charanny

SBSN

1978

2 Schachtbrunnen

Q

verändert

Buguldejka

SBSN

1983

2 Schachtbrunnen

Q

verändert

Popowo

SBSN

1976

1 Bohrbrunnen

AR-PR

natürlich

Angarskije Chutora

SBSN

I960

2 Bohrbrunnen

Q

erheblich verändert

Talaja

SBSN

2001

1 Bohrbrunnen

AR

natürlich

Sljudjanka

SBSN

I960

1 Bohrbrunnen

AR

natürlich

Baikalsk

SBSN

1978

3 Bohrbrunnen

N-Q

erheblich verändert

Kulguck

SBSN

2011

1 Schachtbrunnen

Q

natürlich

OAO „Baikalskij Papier-und 

LBON

2002

29 Bohrbrunnen

N-Q

erheblich verändert

Zellstoffkombinat“






Deponie für feste Haushaltsabfälle

LBON

-

1 Bohrbrunnen

Q

erheblich verändert

Stadt Sljudjanka






Abwasseranlage

LBON

-

2 Bohrbrunnen

Q

erheblich verändert

Stadt Sljudjanka






Abwasseranlage 

LBON

-

2 Bohrbrunnen

Q

erheblich verändert

 Siedlung Kulguck






ОАО „Irkutskterminal“. 

LBON

-

3 Bohrbrunnen

Q

erheblich verändert

Öltanklager







Die staatlichen Beobachtungsstützpunkte schließen 10 Bereiche (16 Bohrbrunnen) ein. Sechs davon hatten natürliche Untergrundwasserverhältnisse (Sljudjanka, Talaja, Kultuk,  Schara-Togot, Ongurjiny, Popowo) und vier Bereiche - veränderte (Charanzy, Buguldejka) und erheblich veränderte Untergrundwasserverhältnisse (Angarskije Chutora, Baikalsk). In kommunalen Objekten der Stadt Sljudjanka und der Siedlung Kultuck (Deponie für feste Haushaltsabfälle und Abwasseranlage), in der Produktionshalle der OAO „Irkutskterminal“ Kultuck und in den Objekten der OAO „Baikalskij Papier-und Zellstoffkombinat“ gibt es lokale Beobachtungsobjekt-Netze. Insgesamt sind es 37 Brunnen. 

Die Beobachtungspunkte des staatlichen Beobachtungsstütznetzes (SBSN) bestimmen Spaltwasserverhältnisse in den Umwandlungsgesteinen des Archaikums und des Paläozoikums (Schara-Togot, Popowo, Sljudjanka und Talaja), sowie Grundwasserverhältnisse der Ablagerungen von Quartär- und Neogenformationen (Charanzy, Buguldejka, Ongurjon, Angarskije Chutora und Baikalsk).

Laut Monitoring-Ergebnissen war der jahresdurchschnittliche Grundwasserstand des Archaikums und des Paläozoikums, des Quartär- und Neogenwasserträgerkomplexes eben so wie im vorigen Jahr niedriger als der Normalwert um bis 10-30%  vieljähriger Amplitude,  stellenweise - sehr nah zur Norm. Faktoren des relativen Wasserstandes  beliefen sich demnach auf 0,2-0,4 und 0,4-0,6.  Die minimalen Werte der maximalen Wasserstände waren in der Winter-Frühling- und Sommer-Herbst-Zeit bis 0,1-0,3 m niedriger als vieljährige Durchschnittsnorm. 

Die Jahresamplitude der Wasserstände betrug 2012 0,2-1,4 m und war somit 0,4-0,9 m niedriger als vieljährige Durchschnittsnormwerte. 

Die Untergrundwassertemperatur veränderte sich im Laufe des Jahres von 0,2-40ºC bis 6-8 ºC.  Minimale Werte wurden Ende Winter und Anfang Frühling, maximale – im Sommer fixiert.  

Die Untergrundwasserverhältnisse an der Baikal-See-Küste Gebiet Irkutsk waren grundsätzlich natürlich. Innerhalb der Auswirkungszone vom unkanalisierten Wohngebiet ist am Baikal-Ufer eine Wasserverunreinigung durch Stickstoffverbindungen möglich. Die Verunreinigung des Quartärwasserträgerkomplexes, darunter durch Ölprodukte, wurde im Öltanklager Kultuck unter dem Lager von leichten Ölprodukten entdeckt, deren Konzentration  für die ganze Beobachtungsperiode 2012 minimal war und kaum 0,15 mg/l überstieg (2011 – bis 0,38 mg/l; 2010 – 0,7 mg/l). 

Umweltgefährlich bleiben thermale und chemische Verunreinigungen von Untergrundwässern in den Objekten des Baikalskij Papier-und Zellstoffkombinates (Industriefeld, Produktionshallen, Deponien für Lignin und Kommunikationsnetz). 


Mineralwasser.  Auf dem Baikal-Naturgelände liegen in der Nähe von der Angara-Quelle 2 Mineral-und Heilwasser-Vorkommen mit genehmigten Vorräten: Angarskije Chutora (kalte Chlorid- Hydrogenkarbonat-  Natrium-Methanwasser, mineralisiert (1,7-1,9 g/dm3) und mit erhöhtem Fluorgehalt, 0,023 Tausend m3/Tag) und Nikolskoje (Süßwässer mit geringem Radongehalt, 0,072 Tausend m3/Tag). 

2012 wurden Mineral-und Heilwasser-Vorkommen in Angarskije Chutora und in Nikolskoje mit gesamten Vorräten von 0,09501 Tausend m3/Tag nicht betrieben. Es wurde dort kein Monitoring vorgenommen. 

Am westlichen Baikal-Ufer wurden neben dem Dorf Ongurjen Eisen-Radon-Wässer entdeckt, deren Quelle der weiteren Untersuchung und Genehmigung der Vorräte bedarf. 


Region Transbaikalien 

Das Baikal-Naturgelände (BNG) innerhalb der Region Transbaikalien umfasst deren westlichen Teil und ist durch eine Wasserscheide – liegend zwischen dem Stillen Ozean (der Amur-Bassin) und dem nördlichen Eismeer (die Jenissej- und Lena-Bassins) - begrenzt.

Laut der hydrogeologischen Gebietseinteilung Transbaikaliens, die vom Staatlichen Einheitsunternehmen „Tschitageomonitoring“ vorgenommen wurde, werden Untergrundwässer von drei komplexen hydrologischen Bassins – dem Daursko-Argunskij-Bassin (in seinem geringen Teil), dem Chentej-Daurskij-Bassin (in beinahe der Hälfte  der hydrogeologischen Struktur) und dem Selengino-Daurskij-Bassin durch zwei rechten Selenga-Nebenflüssen – den Fluß Chilok und den Fluß Tschikoj gedränt. 


Süßuntergrundwässer. Die zu prognostizierenden Betriebsressourcen der Untergrundwässer. Die zu prognostizierenden Betriebsressourcen betragen innerhalb des Baikal-Naturgeländes circa 1121 Tausend m3/Tag. In drei administrativen Bezirken – dem Petrowsk-Zabaikalskij-Bezirk, dem Chilokskij-Bezirk und Krassnotschikojskij-Bezirk – balaufen sie sich laut den Berechnungen im Rahmen der Phase II der Arbeiten „Bewertung der Versorgtheit der Bevölkerung der Russischen Föderation mit Untergrundwasserressourcen für die Trink-und Wirtschaftswasserversorgung“ auf 1237,3 Tausend m3/Tag (Protokoll der territorialen Vorratskommission des Ausschußes für Naturschätze im Gebiet Tschita N707 vom 15.06.2000). 

Betriebsressourcen der Untergrundwässer.  Innerhalb des komplexen hydrogeologischen Selengino-Daurskij-Bassins wurden 2 Untergrundwasser-Vorkommen – Elanskoje (Petrowsk-Zabojkalskij Rayon) und Gyrschelunskoje (Chilokskij Rayon) untersucht. Die Untergrundwasservorräte für die Trink-und Wirtschaftswasserversorgung betragen im ersten Vorkommen (2 Bereiche) 27,4 Tausend m3/Tag, im zweiten Vorkommen – 8 Tausend m3/Tag.   

Wasserentnahme und Nutzung  der Untergrundwässer. Die wesentliche hydrogeologische Betriebsabteilung  ist im Zabaikalskij Rayon der Grundwasserhorizont der Sedimenten der unteren Kreideperiode, der 64% der gesamten Wasserentnahme bei der Wasserversorgung der Stadt Petrowsk-Zabaikalskij und der Eisenbahnstation  Bada gewährleistet.  Zu  den Ablagerungen der unteren Kreidezeit ist der Jelanskij Bereich des Jelanskij Untergrundwasser-Vorkommens mit Vorräten von 17,9 Tausend m3/Tag und das zur Wasserversorgung der Stadt Chilok untersuchte Gyrschelunskoje Vorkommen mit Vorräten von 8,0 Tausend m3/Tag in den nicht industriellen Kategorien hinzugerechnet. Wasservorräte vom Petrozawodskij Bereich des Jelanskij Vorkommens mit Volumen von 9,5 Tausend m3/Tag kommen auf die Wasserleiterzone der Intrusivgesteine des Paläozoikums und des Proterozoikums. 

Sonstige Ortschaften in den Grenzen des Baikal-Naturgeländes werden mit Wasser aus ungenehmigten Vorräten durch einzelne Wasserentnahmen versorgt. 

Der Grundwasserhorizont der modernen alluvialen Ablagerungen der Flußtäler (der heutzutage Wasser für die Stadt Chilok liefert) ist im Chilokskij Rayon der zweitbedeutendste  Grundwasserhorizont, der 22% der im Bassin gewonnenen Untergrundwässer gewährleistet.

Im Krassnotschikojskij Rayon Transbaikalien, der auch zum Baikal-Naturgelände gehört, gibt es keine großen Wasserentnahmestellen und keine untersuchten Untergrundwasser-Vorkommen. Die Wasserversorgung der Ortschaften ist grundsätzlich dezentralisiert und nutzt nur einzelne Brunnen, die am obersten Grundwasserhorizont ausgerüstet sind. Außer artesischen Brunnen werden Schachtbrunnen und kleine Rammbrunnen für die Wasserversorgung genutzt. Darüber hinaus nutzt man für die Wasserversorgung die oberirdischen Gewässer aus dem Fluß Tschikoj und seinen Nebenflüssen.

Was die chemische Zusammensetzung betrifft, so überwiegen hydrogenkarbonathaltige, seltener magnesium-kalziumhaltige oder natrium-magnesiumhaltige  Untergrundwässer  mit Mineralstoffgehalt von 130–230 mg/dm3, seltener - 400-600 mg/dm3.

Qualität und Verunreinigung der Untergrundwässer Laut der 2012 in den Wasserentnahmeanlagen der Stadt Petrowsk-Zabaikalskij, der Stadt Chilok und der Siedlung Baljaga  durchgeführten  Erprobung  des staatlichen Einheitsunternehmens Territorialzentrum „Zabaikalgeomonitoring“ entsprechen Untergrundwässer in manchen Kennziffern den Anforderungen der „Sanitärtechnischen Vorschriften und Normen“ P. 2.1.4.1074-01 nicht. 

2012, ebenso wie 2010-2011 hat der Ölproduktengehalt  in Gewässern der Wasserentnahmestellen des Baikal-Naturgeländes den Schwellengrenzwert nicht überstiegen.  

Die Verunreinigung der Untergrundwässer in Transbaikalien wurde früher innerhalb des Baikal-Naturgeländes in der Region des Öltanklagers  in der Stadt Petrowsk-Zabaikalskij, in der Wasserentnahmestelle der Zabaikalskaja Eisenbahn in der Stadt Chilok fixiert.  Der Ölproduktengehalt änderte sich in breiten Grenzen (von 0 bis 9,2 des Schwellengrenzwertes)  und trug einen periodischen Charakter. 

Die Abwasseranlagen der Industriebetriebe,  eigentliche Betriebsgelände mit Abwassersystemen und Lagern von chemischen Stoffen, sowie schlecht eingerichtete Ortschaftsteile  haben nach wie vor eine negative Auswirkung auf die Untergrundwasserqualität.  Verschmutzende Substanzen sind vorwiegend durch stickstoffhaltige Komponenten – Nitrate, Nitrite und Ammonium vertreten. 


Charakteristik der Verunreinigung der Wasserentnahmestellen des Baikal-Naturgeländes der Region Transbaikalien durch stickstoffhaltige Komponenten 2012 


Rayon

Ortschaft

Benennung der Wasserentnahmestelle

Wasserverbraucher

Verunreinigungs-intensität

Schwellengrenzwerte 

2011

2012

Petrowsk-Zabaikalskij

Stadt Petrowsk-Zabaikalskij

Gorodskoj, OAO „RZD“, MEU(Munizipale Einheitsunter-nehmen) Wohnwirtschaft, Hausbetriebsverwaltung, Elektrische Gruppennetze, OAO „Neftemarket“, OOO „Zabaikalje“

ОАО „RZD“

1,38

2,45

Siedlung Baljaga

MEU Wohnwirtschaft

MEU Wohnwirtschaft

2,12

1,58

Chilock Fördergefäß

Stadt Chilock

MEU Wohnwirtschaft

MEU Wohnwirtschaft

2,28

2,30


Da sich die Situation in den Wasserentnahmestellen in der Stadt Petrowsk-Zabaikalskij, wo in Wasserentnahmebrunnen auf dem ganzen Territorium eine Nitratverunreinigung zu Tage tritt, als ungünstig ergibt,  sei empfohlen, die Trink-und Wirtschaftswasserversorgung in vollem Umgang auf die Jelanskij Wasserentnahmestelle zu versetzen, die außer der Ortschaft liegt. Eine Nitratverunreinigung wurde auch in Einzelbrunnen der Stadt Chilock fixiert.  Hier hat man die durch den Untergrundwasser-Monitoring untersuchten Bereiche aufzuschließen. 

Untergrundwasser-Monitoring.  Der staatliche Untergrundwasser-Monitoring (UGWM) erfolgte bis 2005 innerhalb des Baikal-Naturgeländes in drei Punkten im Chilock-Bassin:

  • - im Arachlejskij Beobachtungspunkt (6 Beobachtungsbrunnen in der Flußquelle Chilock);

- im Jelanskij Beobachtungspunkt (6 Beobachtungsbrunnen innerhalb der Jelanskij Wasserentnahmestelle);

- im Petrowsk-Zabaikalskij Beobachtungspunkt (5 Beobachtungsbrunnen in der Region der Stadtwasserentnahmestelle)

2012 wurde hier kein Monitoring eingerichtet.

Die Untergrundwasserverhältnisse waren im zum Baikal-Naturgelände nächsten Tschita-Bassin unter ungeänderten Bedingungen viele Jahre durch den gesenkten Wasserstand beinahe in allen hydrogeologischen Abteilungen gekennzeichnet. Die Tendenz zur weiteren Wasserstandsenkung wird hier ab den 90-er Jahren beobachtet.  2012 bleibt die Tendenz negativ. 

Mineralwasser.  Auf dem Territorium des Baikal-Naturgeländes gibt es ein Sauerminiralwasser-Vorkommen, das zum Jamarowka-Flußtal (der Tschikoj-Bassin) zugezählt wird. Der Kurort Jamarowka (der Krassnotschikojskij Rayon, 110 km südlich von der Station Chilock) entstand  auf Grund der gleichnamigen Mineralwasser-Quellen. Der Mineralstoffgehalt beträgt 1,3-1,4 g/dm3, der Gehalt aufgelöster Kohlensäure ist 2,7-2,8 g/dm3

Die gesamte Wasserentnahme pro Tag überstieg vor 1964 kaum 45 m3. Die Berechnung von Wasservorräten wurde 1966 ermittelt. Die Mineralwasservorräte betragen gemäß der Kategorie A - 120 m3/Tag, der Kategorie B – 50 m3/Tag. Heutzutage heilt man im Kurort Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems und der Verdauungsorgane. Hier wird Mineralwasser auf Flaschen gefüllt.


Zusammenfassung

1. 2012 wurden keine wesentlichen Änderungen in der unterirdischen Hydrosphäre des Baikal-Naturgeländes im Vergleich zum Jahr 2011 vermerkt.  

2. Auf dem Territorium Burjatiens waren jahresdurchschnittliche Untergrundwasserstände höher als im vorigen Jahr. 2012 wurde die erhöhte Ölproduktenkonzentration in den Sperrstellen Kabanskij und Ulan-Udenskij  registriert.  

Die Untergrundwasserverhältnisse werden grundsätzlich auf den Geländen der Industrieclusters geändert, was sich durch eine Verunreinigung der Untergrundwässer zeigt.  Besonders gefährliche Verschmutzungsquellen existieren nach wie vor innerhalb des Ulan-Udenskij Industrieclusters, namentlich schafft die Absetzanlage des Lokomotiven-und Wagenausbesserungswerkes eine große Gefahr potenzieller Sondersituationen innerhalb der Stadt, ganz ebenso wie das Öltanklager in der Siedlung Steklosawod und Objekte des Flugzeugwerkes eine umweltgefährliche Situation in den Industriebezirken schaffen. 

3. Im Irkutsker Gebiet waren Untergrundwässer grundsätzlich natürlich. Innerhalb der Auswirkungszone vom unkanalisierten Wohngebiet ist am Baikal-Ufer eine Wasserverunreinigung durch Stickstoffverbindungen möglich.  Die Verunreinigung des Quartärwasserträgerkomplexes, darunter durch Ölprodukte  wurde im Öltanklager Kultuck unter dem Lager von leichten Ölprodukten entdeckt, deren Konzentration  für die ganze Beobachtungsperiode 2012 minimal war und kaum 0,15 mg/l überstieg (2011 – bis 0,38 mg/l; 2010 – 0,7 mg/l). 

Umweltgefährlich bleiben thermale und chemische Verunreinigungen von Untergrundwässer in den Objekten des Baikalskij Papier-und Zellstoffkombinates (Industriefeld, Produktionshallen, Deponien für Lignin und Kommunikationsnetz). 

4. In der zentralen ökologischen Zone des Baikal-Naturgeländes war und ist das ernsteste Verunreinigungsobjekt der Untergrundwässer, das den Baikal-Gewässern droht, das Baikalische Papier-und Zellstoffkombinat.  

5. Die Touristenbeanspruchung wächst,  nämlich wird die Baikal-Küstenzone  durch freizeitorientierte Errichtungen bebaut. Dazu braucht man die entsprechende hydrogeologische Kontrolle über Untergrundwässer  und Sanitätsaufsicht über ihre Qualität bei der Nutzung der Grundwässer für die Wasserversorgung, sowie unter Beachtung der Besonderheiten der Baikal-Region eine radiologische Kontrolle sowohl über Trinkwasser, als auch über Orte für die Einrichtung der Touristenherberge und  freizeitorientierte Objekte. Es bedarf eines Zielprogramms der Entwicklung des Beobachtungsnetzes, einer Revision funktionierender und Wiederaufbau geschlossener Beobachtungspunkte, besonders im Norden des Baikal-Sees (Sewerobaikalsk, Nishneangarsk, Cholodnaja).    

6. In der ökologischen Pufferzone des Baikal-Naturgeländes unterziehen sich die Untergrundwässer im Selenga-Bassin der maximalen anthropogenen Belastung. Die wesentlichen Immissionsträger sind der zum Baikal am nächsten liegende Selenginskij Pappen-Zellstoffkombinat (50 km entfernt), Industriebetriebe und die Wirtschaft der Stadt Ulan-Ude, der Gussinoosjorskij Industriecluster, sowie das ab 1997 stillstehende Dshidinskij Wolfram-Molybdän-Kombinat.     

7. Im Chilock-Bassin - des rechten Nebenflußes der Selenga – bleibt die Situation in den Wasserentnahmebohrungen der Stadt Petrowsk-Zabaikalskij unfreundlich, weil in mehreren Brunnen innerhalb der Stadt eine stickstoffhaltige Verunreinigung zu Tage tritt, die den Schwellengrenzwert für das Trink-und Brauchwasser übersteigt. Dementsprechend sei es vernünftig, die Stadt mit Trink-und Brauchwasser von der Jelanskij Wasserentnahmestelle zu versorgen, die außer der Stadt liegt. 

Eine der Aufgaben ist es auch die Untersuchungsarbeiten und Berechnungen der Wasservorräte für die Wasserversorgung der Stadt Chilock zu beenden, wo eine Stickstoffverunreinigung an den funktionierenden Wasserentnahmebohrungen fixiert wird. 

8. Für Erhaltung objektiver Informationen über den Zustand der Hydrosphäre auf dem Baikal-Naturgelände, für Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser von hoher Qualität sind Wiederherstellung und Ausbreitung des staatlichen Beobachtungsstütznetzes der Untergrundwässer, das sich seit Ende der 80-er Jahre stetig verengt.  


Empfehlungen

1. Im Rahmen der Umsetzung des föderalen Zielprogramms „Schutz des Baikal-Sees und sozial-wirtschaftliche Entwicklung des Baikal-Naturgeländes für 2012-2020“ und bei der Erfüllung der Maßnahme N 55 „Weitere geologische Erforschung und Monitoring der ökologischen Untergrundwasserbeschaffenheit auf dem Baikal-Naturgelände“  Beobachtungspunkte des ökologischen Zustandes der Untergrundwässer eröffnen, diese mit modernen automatisierten Komplexanlagen ausrüsten, Monitoring-Programme der ökologischen  Untergrundwasserbeschaffenheit ausarbeiten, Untergrundwasserkarten erstellen, Datenbasen schaffen, Stammkarten der Untergrundwasserbeschaffenheit erstellen („Rossnedra“ – Föderale Agentur für Nutzung von  Bodenschätzen).   

2. Weitere Forschungen und Untersuchungen, sowie Beurteilung der Untergrundwasserbeschaffenheit in der Region des Baikalskij Papier-Zellstoffkombinates durchführen („Rossnedra). 

3. Eine Begutachtung der Wirksamkeit der funktionierenden, Quellen abfangenden Wasserentnahmeanlage und des Beobachtungnetzes, sowie die Gesamtheit und Zuverlässigkeit der von den Monitoring-Diensten und analytischen Laboratorien vorgelegten Informationen vornehmen („Rossnedra). 

4.  Das komplexe Forschungsprogramm zur Erlernung der Winterentlastung der Untergrundwässer am Unterwasserabhang des Baikal-Sees (hinter dem Betriebsgelände des Baikalskij Papier-Zellstoffkombinates)  ausarbeiten, indem man Verfahren verwendet, das eine möglichst objektive Darstellung der Entlastungsergebnisse  sicherstellt (das Erdkruste-Institut der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften hat Erfahrungen bei der Erfüllung analoger Arbeiten) („Rossnedra). 



Quelle: Materialien des staatlichen Berichtes des Ministeriums für Ökologie und natürliche Ressourcen der Russischen Föderation über den Zustand des Baikal-Sees und Maßnahmen zu dessen Schutz 2012.