Schutz des Baikalsees

Der Seespiegel

Durchschnittlich in dem mehrjährigen Wasserhaushalt des Baikalsees enthält der Einnahmeanteil:

- Zufluss von Oberflächenwasser (57.77 km³ pro Jahr – 82,4% des Einnahmeanteils);

- Niederschläge (9.26 km³ – 13,2%.);

- Grundwasserzufluss (3.12 km³ – 4,4%).

Der Ausgabenanteil besteht aus:

- Abfluss von Oberflächenwasser des Baikalsees – Fluss Angara (60.89 km³ – 86,8% des Ausgabenanteils);

- Verdunstung (9.26 km³ – 13,2%).

Der Seespiegel hängt nicht nur vom Verhältnis der Niederschläge auf seinem Wassersammelbecken und Zufluss von Oberflächen- und Grundwasser (Einnahme), Verdunstung und Abfluss des Flusses Angara (Ausgabe) ab, sondern auch von der Arbeitsweise des Wasserkraftwerkes von Irkutsk, Wasserkraftwerkes von Bratsk, Wasserkraftwerkes von Ust-Ilim, die in einem von einander abhängigen Kompensationsmodus arbeiten. Am 1. Dezember 2012 ging das Wasserkraftwerk von Boguchansk in kommerziellen Betrieb. Die Befüllung seines Wasserbeckens begann im Sommer 2012.

Nachdem der Damm des Wasserkraftwerkes von Irkutsk in 70 km von der Quelle des Angara und der Befüllung des Wasserbeckens von Irkutsk (1956-1958) gebaut wurde (44 m hoch und 2,5 km lang), hatte sich der Rückstaudamm im Jahr 1959 bis zum Baikalsee ausgebreitet und überschritt 1964 seine mehrjährige Durchschnittshöhe um 1,30 m (456,80 m). Künftig wird der mehrjährige durchschnittliche reglementierte Seespiegel (einheitlich mit dem Spiegel des Wasserbeckens von Irkutsk) 1 m über dem mittleren Wasserspiegel Baikals gehalten, der vor dem Bau des Wasserkraftwerkes existierte. Dies erlaubte, der Seevolumenanteil als Wasserbecken zu nutzen, um den Abfluss mit Hilfe von künstlicher, saisonbedingter, jährlicher und zum Teil auch langfristiger Wasserstandskontrolle. Der Jahresfluss des Baikalseespiegels blieb in Dammbedingungen im Großen und Ganzen natürlich. Die Regulierung zeigte sich durch die Steigerung der Amplitude von den Spiegelschwankungen (80 bis 113 cm) und durch eine Verzögerung des Eintritts der größten Seeabsenkung und Befüllung des Wasserbeckens. Der Jahresfluss des Baikalseespiegels charakterisiert sich in der Regel durch einen langsamen Anstieg auf den Normalwasserstand (Mai-September), durch die Stabilisierung der Höchstgehalte im Oktober und durch einen kontinuierlichen Abstieg von November bis April.

Die Bedürfnisse der Schifffahrt und Wasserversorgung in dem Angara-Jenissei-Becken ist auch mit Wasserspiegeln des Baikalsees und der Wasserbecken von Kraftwerken verbunden.

Die Wasserspiegelschwankungen im Baikal sind dank einer umfangreichen Wasseroberfläche (31.500 km³) und einem erheblichen Abfluss aus dem See an der Quelle des Flusses Angara (60 km³/Jahr) im Jahresdurchschnitt klein:

- 1900-1958 (d.h. in natürlichen Bedingungen) war die Differenz zwischen diesen Spiegeln nicht größer als 80 cm;

- 1959-2012 (nach dem Aufbau des Wasserkraftwerkes von Irkutsk) erreichte sie 113 cm;

- in den letzten 19 Jahren – 25 cm (im Bereich von 456,44 (2011) auf 456,69 m (1994) in dem Pazifik-System).

Über den gesamten Zeitraum der künstlichen Regulierung des Baikalsees überschritten die höchsten jährlichen Spiegel in 20 Fällen den normalen Wasserstand, die Verschiebung betrug 6 bis 43 cm. 1979-1982 fiel der Spiegel 32 cm unterhalb der Totvolumen-Markierung (entspricht 455,54 m nach Pazifik-System).

Die durchschnittliche Amplitude der jährlichen Spiegelschwankungen beträgt 102 cm, die höchste wurde im Jahr 1973 (183 cm), die niedrigste 62 cm 1972 festgestellt. Die Gesamtvariationsbreite (zwischen Maximal- und Minimalwerte für viele Jahre) beträgt 221 cm.

Die Küstenerosion und Verformung der Küstenstrukturen erneuern sich regelmäßig bei hoher Position des Baikalseespiegels, vor allem im späten Herbst, als Wasser (Wasserkraft-Ressourcen) abgelagert wird und zu der gleichen Zeit kommt die Saison der heftigsten Stürme und Eisbildung.

Mit dem Beschluss der Russischen Föderation vom 26.03.2001 Nr. 234 "Über die Grenzwerte des Wasserspiegels im Baikalsee unter Umsetzung der wirtschaftlichen und sonstigen Tätigkeiten" wurden Grenzwerte des Wasserspiegels im Baikal bei der Nutzung seiner Wasserressourcen in wirtschaftlicher und anderer Tätigkeit innerhalb von 456 m (Minimum) und 457 m (Maximum) nach dem Pazifik-System ermittelt. Die zulässige Inanspruchnahme des Baikalseespiegels im Bereich von 457 bis 456 m (nach der Terminologie der Wasserkraftlehre, ein nützliches Volumen") beträgt 31,5 km³, d.h. 0,14% des Wasservolumens im Baikal (23.000 km³).

Dieses Urteil hat die durch "Grundregeln der Nutzung von Wasserressourcen des Wasserbeckens des Wasserkraftwerkes von Irkutsk" (1982, 1988) etablierten Grenzen der operativen Veränderungen des Wasserspiegels im Baikal (457,4-455,54 m) aufgehoben. Über den gesamten Zeitraum des Urteils wurden die von ihm festgelegten Grenzen nie überschritten.

Seit 2001 wird die Amplitude der Spiegelschwankungen im Bereich von 456,0-457,0 m (nach dem Pazifik-System) gehalten. Diese Grenzwerte wurden durch den Beschluss der Regierung der Russischen Föderation vom 26.03.2001 Nr. 234 (Tabelle 1.1.1.1.1) bestimmt. Dabei war man immer in der Lage, Stromerzeugung, Wasserfassung, Navigation am Unterlauf des Flusses Angara und auf dem Jenissej zu sichern.

Im Jahr 2012 haben sich die Wasserstände des Baikalsees geändert. Der Grund dafür war der nützliche Zuflusses in den See und die Regulierung der Arbeitsbetriebe der Wasserkraftwerke von Angara, die in Übereinstimmung mit den " Grundregeln der Nutzung der Wasserressourcen der Angara-Kaskade des Wasserkraftwerkes" durchgeführt wurde, mit dem Beschluss der Regierung der Russischen Föderation vom 26.03.2001 Nr. 234 "Über die   Grenzwerte des Wasserspiegels in dem Baikalsee bei der Umsetzung der Wirtschafts- und anderen Aktivitäten", mit den Beschlüssen der "ressortübergreifenden Arbeitsgruppe der Wasserressourcen der Angara-Jenissei-Kaskade und nördlichen Wasserkraftwerken, des Wasserspiegels des Baikalsees" und mit den Hinweisen des föderalen Wasserressourcenamtes.

MONATLICHE DURCHSCHNITTSWERTE DES BAIKALSEESPIEGELS 2011 und 2012

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